Wien Juni 2010

Veröffentlicht auf von BAHOE

Das tschechische Zentrum in Wien zeigt die Doppelausstellung Lena Knilli (A) und Pavla Scerankova (CZ) zum Thema "Spuren/Vorgaben". „Spuren“, die man hinterlässt, aber auch Spuren, die man gelegt bekommt.

 

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Gezeichnete Collagen nennt Lena Knilli ihre Arbeiten. (Mischtechnik von Malerei (Akrylfarbe) auf Karton und Zeichnung (Industrypainter, Lackstift und Tusche) auf Transparentpapier / Papier.

Im Zusammenfügen entwickelt sich eine Collage mit Menschen, Pflanzen, Gebrauchsgegenständen... Die gezeichneten Collagen entstehen in kleinen Serien bzw. Bildgruppen.

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„Die Zeit in Prag“ (2010)
Der spielerische Versuch einer Aufarbeitung von Lena Knillis Zeit in Prag (1992 – 2001) zeigt vielfach Zifferblätter. Als Inspirationsquelle diente ein Fund aus dem Jahre 1995 am Prager Zizkov: alte, ausgetauschte Zifferblätter öffentlicher Uhren. In Originalgröße rekonstruiert die Künstlerin diese auf Papier, ordnet Studenkreise neu und suggeriert einen unerwarteten Zeitverlauf. Der Kreis beinhaltet dabei Vorgaben und Möglichkeiten: Er ist Samenkorn, Geheimnis, Mantelknopf, Energiepunkt... („Die Zeit in Prag“, 2, 2010, 70 cm x 100 cm, Foto: Lena Knilli)

 

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„Zeitrock“ (2010)
Durch die Übertragung des Ziffernblattes auf einen weichen Stoff fällt dieses in die Dreidimensionale -
zurück in den Raum aus dem das „Ziffernblatt“ entstand. Es entstehen neue Verschiebungen: „Deine Stunden drehen sich um dich“. (Lena Knilli)
Gerade der letzte Beitrag Lena Knillis verdeutlicht eine weitere Verbindung zu Scerankovas Objekt „Kolotoc / Karussell“: Das Drehmoment um die Mittelachse und die Bedeutung des Kreises.

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„Kolotoc / Karussell“ (2009)
Im kinetischen Objekt „Kolotoc / Karussell“ rekonstruiert die junge Künstlerin ein Karussell aus ihrer Kindheit. Das Objekt dreht sich natürlich um die eigene Achse, eine Bewegung, die früher so angenehmen Schwindel verursachte.

 

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„6 snu z hrnecka“ / „6 Träume aus der Tasse“ (2006)
Das 40 Sekunden dauernden Video mit Geräuschen eines kochenden Kakaos ist eine animierte Figur des Kochtopfs der Künstlerin. Die Handlung entwickelt sich aus Erinnerungen an jene Vorstellungen, die das Trinken von Kakao bei Pavla Scerankova als kleines Kind hervorrief.

 

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